- Gartenbau
- Garten- und Landschaftsbauer
- Möglichkeiten des Landschaftsbaus
- Garten und Landschaftsbau: Profil
- Gartengestaltung
- Gartengestaltung: Ideen
- Ideenfindung Gartengestaltung
- Gartenplanung
- Gartenplanung: Psychologie
- Gartenplaner online: Was taugts?
- Gartendesign: Möglichkeiten
- Gartenanlagen: Historie
- Gartenarchitektur: Möglichkeiten
- Gartenarchitekt: Berufsbild
- Vorgartengestaltung
- Gartengestaltung mit Steinen
- Gartengestaltung: Steingärten
- Gartengestaltung: Neue Ideen und Errungenschaften
- Moderne Gartengestaltung
- Gartengestaltung online: Möglichkeiten
- Bundesverband Garten- und Landschaftsbau
- Gartencenter: Tipps beim Einkaufen
- Garten DIY
- Gartenpflanzen
- Teichbau
- Terrassenbau
- Gartenhaus-Bau
- Schädlinge
- Gartenzäune
- Impressum / Datenschutzerklärung
Umweltfreundliche Schädlingsbekämpfung
Die Buddhisten pflegen die umweltfreundlichste Art, mit Schädlingen umzugehen: Sie billigen ihnen ein Lebensrecht zu und akzeptieren, dass das, was sie für eine Pflanze halten, in Wahrheit ein Läusehotel zu sein scheint. Wir gehen anders mit der Sache um. Immerhin achten wir das Leben der Pflanze und schützen auch unser eigenes, wenn wir die lästigen Schädlinge mit ökologischen Mitteln von Läusen befreien möchten. Die Biobauern machen es uns vor. Es ist keineswegs so, dass nur chemische Schädlingsbekämpfungsmittel effektiv sind. Im Gegenteil: Wer sich intensiv mit der Geschichte der Pestizide, Fungizide und Herbizide befasst, erkennt, welchen Schaden sie anrichten. Es gibt keine Alternative zu umweltfreundlicher Schädlingsbekämpfung.
Wo beginnt umweltfreundliche Schädlingsbekämpfung?
Die Grundlage einer umweltfreundlichen Schädlingsbekämpfung ist bei der gesunden Pflanze zu sehen. Wer Blumen züchtet oder Gemüsepflanzen anbaut, sollte von Anfang an auf optimale Boden-, Dünge- und Bewässerungsverhältnisse achten. Leider kann man das Wetter aber im Freiland nicht beeinflussen. Folglich „schwächeln“ die Pflanzen bei ungutem Wetter. Sie bekommen Krankheiten oder fallen Läusen und Käfern zum Opfer. Als Hobbygärtner kann man biologische Spritzmittel auf Neem-Basis oder Blattlausmittel aus Schachtelhalm anwenden. Zur Stärkung seiner Balkon- oder Kübelpflanzen kann man regelmäßig homöopathische Mittel auf die Blumenerde geben. Zusätzlich kann man befallene Blätter entfernen, die Kübelpflanze bei abgedeckter Erde abduschen und den natürlichen Läusefresser Marienkäfer heranlocken – zum Beispiel mit einem Marienkäferhaus. Eine Marienkäferlarve vertilgt bis zu 150 Blattläuse pro Tag. Die Larven der grünen Florfliege bringen es sogar auf 500 bis 700 Blattläuse an Tag. Gallmücken, Schlupfwespen und Blumenwanzen sind ebenfalls Nützlinge, die man gezielt gegen Blattläuse einsetzen kann. Mit diesen Beispielen wurde verdeutlicht, dass es verschiedene Ansätze gibt, Schädlingen zu begegnen: Die Bedingungen für ihr Auftreten weitgehend zu mindern, biologische Pflanzenschutzmittel und homöopathische Stärkungsmittel zu verwenden und Nützlinge gegen sie einzusetzen. Neben Läusen gibt es aber noch Hunderte anderer Schädlinge. Am Besten kauft man sich ein Buch über biologischen Pflanzenschutz. Pflanzenschutz und Schädlingsbekämpfung gehen Hand in Hand. Nicht vertrauen sollte man Kammerjägern und Gartencenter-Fachberatern, die Kunden angeblich umweltfreundliche Chemie aufschwatzen wollen. Chemie ist nie umweltfreundlich – und wenn man über das verwendete Mittel im Internet nachliest, wird einem meist schwindlig. Weil das so ist, verraten die Fachleute auch gar nicht, was sie eingesetzt haben.
Natürliche Schädlingsbekämpfung versus Chemie
Neben synthetischen Pestiziden, Herbiziden oder Fungiziden gibt es auch natürliche. Es hande sich um Stoffe, die man in der Natur vorfindet. Sie enthalten bestimmte Stoffe, die als Schädlingsmittel wirksam sein können, wenn man sie extrahiert. So ist Teebaumöl ein natürliches Pestizid, das man Hunden gegen Flöhe und Zecken aufsprühen kann. Unterschätzen sollte man es aber nicht, denn es ist ein Terpen und folglich sensibilisierend. Teebaumöl kann außerdem Allergien auslösen. Ähnlich wirkungsvoll, aber ebenfalls mit Vorsicht zu genießen, ist Neemextrakt. In der Rinde, den Blättern und Früchten des Neem- oder Niembaumes verbirgt er sich. Insgesamt hat der Neembaum 100 verschiedene Chemikalien zu bieten, die in verschiedenen Konzentrationen vorliegen. Extrahiert man Neemöl, erhält man unter anderem das natürliche Insektizid Azadirachtin. Auch die Pheromone spielen eine große Rolle bei der natürlichen Schädlingsbekämpfung. Getreidemotten, Silberfischen oder Kleidermotten kann man mit Klebefallen zu Leibe rücken. Man sollte sie nur nicht dort aufhängen, wo die natürlichen Hormonlockstoffe auch Tierchen von außerhalb anlocken können. Die eingesetzten Pheromone sind für uns nicht zu riechen – aber für die Motten aus mehreren Kilometern Entfernung wahrzunehmen. Da Motten mit Lavendelkissen nicht mehr zu vertreiben sind, muss man sich eben anderes einfallen lassen. Heutzutage kann man sogar bei spezialisierten Firmen kleine Schachteln mit bestimmten Nützlingen bestellen. Die Bioläden boten solche Schachteln erstmals in den Neunzigern an. Seit damals setzte sich die biologische Schädlingsbekämpfung nicht nur unter Biobauern, sondern auch in einem Teil der deutschen Bevölkerung durch.
Gartenbau-online.de - Das Portal rund um den Garten